Wolpmann´sches Haus
Das Wolpmann´sche Haus ist eines der prächtigsten Bauwerke aus dem Rokoko und steht seit 1966 unter Denkmalschutz. Das Grundstück ist erstmals 1289 urkundlich erwähnt, im 15. Jahrhundert war es Eigentum der Patrizierfamilie Segeberg, in den darauffolgenden Jahren wechselte es mehrfach seinen Besitzer, so u.a. Anton Winckler, der spätere Lübecker Bürgermeister, der Kaufmann Niklaus Herrmann Müller, ab 1919 die OHG J. A. Wolpmann, seit 1958 der Lübecker Apotheker Hans Venzlaff.
Die formvollendete Fassade des Hauses ist aus dem 18. Jahrhundert und zeigt u.a. das Schiff des Wolpmann´sche Wappens, kräftige Gesimse und ein auf einem Adler und Konsolen ruhenden Balkon. Das Innere des Hauses wurde 1919 (nach seiner Benutzung für militärische Zwecke während des 1. Weltkrieges) instandgesetzt. Die innere Ausgestaltung der Räume ist fast vollständig erhalten. Eine der schönsten Lübecker Dielentreppen führt in den 1. Stock, an ihrem Lauf kann man einen Wassermann und eine Meerjungfrau bestaunen. Im Obergeschoss schmücken zahlreiche Stuckaturen und Phantasielandschaften im Chinoise-Stil die Wände. Linker Hand liegt die Praxis, die man über eine Glastür betritt. Den Wartebereich bildet das sog. „Balkonzimmer“, welches in einem hölzernen, als gestirnter Himmel bemalten Tonnengewölbes gedeckt ist. Die Wände sind hier mit einer Holzverkleidung versehen, die mit Rosengehängen und Vasen geschmückt ist und zahlreiche Embleme aus Musik, Jagd und Fischerei zeigt.
In den beiden etwa gleichgroßen Räumen rechts und links (links Coaching/Beratung und rechts Seminar-/Gruppen-/Therapieraum) findet man eine Deckenbildung und Türpfosten vor, die bereits als klassizistisch bezeichnet werden können (Louis XVI). Diese Raumausstattung wird somit erst einige Zeit nach Fertigstellung des Hauses, etwa um 1780 herum, eingebaut worden sein.
Quelle: Wikipedia